"Paßt scho´..."
oder: Encounter at Saalfelden
Starring:
Antje und Cooper
Barbara und Quick
Babs und Bartok
Susanne und Giulie
Carolina und Yria
Claudia und Ramos
Kerstin und Artus (und Amber und Biene)
Manfred und Dante
Ralf und Endro
Sabine und Fanny
Special appearence by Thomas Linossi as "The Schutzmann"
Staff: Andreas, Bernd, Doris, Enric, Petra, Dietmar & the one and only Lisbeth!

Pfingsten 2005 in Saalfelden...
Die Wiesen auf der Forsthofalm liegen idyllisch im morgendlichen Sonnenschein, die Blümchen recken und strecken sich dem ersten Tageslicht entgegen, außer Vogelgezwitscher und dem leisen Gluckern eines Bergbächleins vernimmt man kein Geräusch - doch dann plötzlich um halb neun:
Eine seltsame Truppe betritt den Schauplatz. Es scheint sich um eine Art Sekte zu handeln, denn die Mitglieder beginnen alsbald, in tiefe Meditation versunken auf der Alm herumzustapfen:
Anschließend lauschen sie andächtig der Bergpredigt ihrer Gurine:
Aus ihrer Kontemplation erwacht, bemerken die Jünger den Verlust diverser Gegenstände, die sie während ihrer Almmarsch-Mantras verloren haben. Prompt werden hörig gemachte Vierbeiner aus ihren fahrbaren Verschlägen geholt und zur Suche nach den Besitztümern ihrer Meister gezwungen:
 
 

Obskure Praktiken auf dem Abrichteplatz
Nachdem die geknechteten Vierbeiner das Hab und Gut ihrer Meister wiedergefunden haben, begeben sich diese an einen sagenumworbenen Ort namens:
...wo sie ihre Schwarze Messe feiern - äh, eine zünftige Jause zu sich nehmen!
Solcherart gestärkt werden die Hunde wieder aus ihren Käfigen gezerrt und mit wurstförmigen Gegenständen bedroht:
Andere Sektenmitglieder versuchen, ihrem Vierbeiner den Hals zu brechen:
...oder veranstalten seltsame Tänze:
Ein Jünger stopft gar seinem Vierbeiner das Maul und prügelt es über diverse Hindernisse:
Kein Wunder, dass sich die anwesenden Hunde zunehmend auf den Arm genommen fühlen:

Die Rache der Vierbeiner
Solcherart ausgebeutet und unterdrückt, sinnen die vierbeiningen Sklaven auf Rache. Sie haben auch alsbald den Ursprung des Übels ausgemacht, es ist Hohepriester Thomas, genannt "Der Schutzmann". Hat er bis jetzt seine dunklen Machenschaften im Verborgenen vollzogen, wird er nun von den blutrünstigen Hunden unbarmherzig ans Tageslicht gezerrt:
Die aufgebrachten Hunde lassen den Priester nicht mehr aus den Augen:
...und einem gelingt es sogar, diesem einen Arm abzubeißen (sein Meister wird dieses Körperteil fortan als Reliquie verehren):
Durch die Zerlegung des "Schutzmannes" ihrer spirituellen Führung beraubt (böse Zungen behaupten aber, es gäbe für sie aber noch einen wichtigeren Priester namens "Lind"), kann Gurine Antje nur noch erschöpft die Segel streichen:
Damit ist der Bann des Bösen, die für vier Tage Saalfelden überschattete, zerschlagen und es kann wieder Ruhe und Ordnung in dem beschaulichen Örtchen einkehren - bis nächstes Jahr zu Pfingsten!

So, und nun noch eben die Zusammenfassung ohne Flachs: Also, am Freitagmorgen trafen sich die ersten Verwegenen zum Fährten auf der Alm - ein Fährtengelände, was den meisten ein entlockte. Nicht etwa wegen des schönen Panoramas, sondern aufgrund der Bodenbeschaffenheit. Vor nicht allzu langer Zeit waren die Wiesen noch Skipisten gewesen, sodass der Bewuchs aus verkrautetem Grünzeug vom letzten Jahr, zaghaft sprießenden Blümchen, stacheligen Disteln und eingetrockneten Kuhfladen bestand - das ganze auf z.T. brottrockenem, z.T. total sumpfigen Boden mit einer Geländeneigung, die dem Fährtenleger bisweilen die Trittsicherheit einer Bergziege abverlangte. Hier mal ein Eindruck:

Eine zusätzliche Herausforderung stellte die Ablenkung durch eine quer über die Alm führende Downhill-Strecke dar - und die Anwesenheit einiger recht unbekümmerter Einheimischer. Gleich am Freitag wurden wir von Waldarbeitern angesprochen, die sich für unser seltsames Treiben interessierten. Nach dem Gespräch stiefelte einer der Bergbewohner zu Tal, quer über Kerstins frisch gelegte Fährte. Kerstins Aufforderung, doch bitte außen herum zu gehen, quittierte er mit einem "Paßt scho´!" - und stapfte unbekümmert weiter mitten drüber
Zu unserem großen Erstaunen suchten sich die Hunde in diesem Gelände trotzdem schnell ein, wir trauen ihnen doch manchmal einfach zuwenig zu! Unter der sachkundigen Anleitung von Antje, Sabine und Susanne machten Anfänger wie alte Hasen deutlich sichtbare Fortschritte.
Am letzten Tag versuchte die Alm zurückzuschlagen, nachdem wir vier Tage lang auf ihr herumgetrampelt waren, indem sie Ralf am Bein packte und zu verschlingen drohte. Ralf konnte seinen Fuß retten, ging dabei aber seines Stiefels verlustig. Nur Claudias beherztem Eingreifen war es zu verdanken, dass Ralf kurz darauf vollständig inkl. Schuhwerk die Heimreise antreten konnte. Nach dem Fährten fuhr der gesamte Troß zum Hundeplatz, wo die guten Geister Lisbeth und Dietmar eine liebevoll hergerichtete Jause bereithielten, wie wir es in einem Hundeverein überhaupt nicht erwartet hätten *mjammschleck*
Am frühen Nachmittag stand dann die Unterordnung auf dem Programm, wobei wir uns dort vorwiegend auf das richtige Spielen mit dem Hund, die Herbeiführung und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit des Hundes und der richtigen Balance in den verschiedenen Trieblagen widmeten. Antje und Barbara (die mit dem Spitzohr-Exoten) konnten als fortgeschrittene Lindianer hier sehr anschauliche Tips geben.
Nachdem sich die Hunde im nahegelegenen Bach erfrischt hatten, ging es dann bis abends mit dem Schutzdienst weiter. Mit Thomas hatte Antje einen prima Helfer aufgetan, der es sehr gut verstand, sich auf die einzelnen Hunde einzustellen und den Hundeführern stets Rede und Antwort stand (nicht wahr, Ralle!). Als eingefleischtem Schäferhundzüchter machte ihm die Arbeit mit unseren Gebrauchsexoten sichtlich Spass, konnte er zu seiner Überraschung doch den einen oder anderen triebstarken Hovi kennenlernen.
Abends wurden wir dann wieder im Vereinsheim auf´s Üppigste bewirtet *bölps*, dort schauten wir uns dann auch Videos oder Fotos vom Tage an und hatten so die Möglichkeit, unsere Arbeit objektiv zu analysieren. Vor Mitternacht war kaum einer im Bett, aber morgens sorgten wunderschöne Sonnenaufgänge über den Alpen dafür, dass man rechtzeitig aus den Federn kam. Am Sonntag-Nachmittag nutzten wir die Anwesenheit einer Richterin (Sabine), um eine kleines Ringtraining durchzuführen. Hier konnten Sabine, Petra und ich besonders den Ausstellungsneulingen noch den einen oder anderen Tip mit auf den Weg geben.
Am Montag war das Grüppchen schon etwas geschrumpft, was Enric Zeit für Portraitserien einiger Hunde gab - es sind wohl ein paar Geburtstagsgeschenke für Mütter dabei herausgekommen, wie ich vernahm :-) Mittags machten wir noch einen Schutzdienst-Durchgang, bevor die letzten Hinterbliebenen (Antje, Kerstin, Carolina, Bernd, Enric & ich) uns mit einem Umweg über die örtliche Schnapsbrennerei zum Abendessen bei Antje & Andreas begaben. Nach einer letzten Fotoschau in Antjes Seminarraum machten wir uns müde und satt denn endlich auf den Heimweg....
Also, ich fand das Wochenende superklasse, es schreit nach Wiederholung! Antje, vielen Dank an Dich, dass Du die Organisation übernommen hast, ebenso gilt unser Dank dem tollen Team auf Eurem Hundeplatz und dem Helfer Thomas! Wir fühlten uns absolut willkommen und in den besten Händen - da kommen wir jederzeit gerne wieder!
So, jetzt habe ich aber genug Werbung gemacht, dabei sollte es doch ein geheimes Geheimtreffen bleiben...

Fotos: E. Mammen & M. Kellenc

Hier geht´s zurück Berichts-Übersicht